Samstag, 18. Oktober 2014

Well, that`s it.


Ich dachte mir, es wäre heute mal wieder Zeit für ein bisschen Gelaber, und schreibe einfach mal wieder drauf los und schütte euch mein Herz aus. [...]
Das ganze ausgeschmückt mit einem Bild, das ich selber die Tage beim Joggen aufgenommen hab. Herrlich. Aber gut, dann fangen wir mal an. Gestern Abend ist es mir  nämlich mal wieder aufgefallen, als ich gerade in mein Reise-Tagebuch geschrieben habe. Also vorab, ich bin eigentlich nicht der Typ, der Tagebücher voll schreibt, aber für dieses eine Jahr hab ich's mir fest vorgenommen, ich glaube das ist echt eine tolle Erinnerung für später. Aber jetzt zurück zum Thema. Ich schreibe nämlich bei jedem Eintrag immer auf, wie lange ich jetzt schon hier bin, und gestern war ich dann doch echt etwas geschockt. Tag 49 stand da auf einmal. Da ist doch irgendwas falsch. Aber es stimmt wirklich. Ich befinde mich jetzt schon seit heute dann genau 50 Tagen auf norwegischem Boden. Vor genau 50 Tagen bin ich ganz früh morgens das letzte Mal für eine so lange Zeit in meinem geliebten deutschen Bett aufgewacht, habe mich mit gepackten Koffern zum Flughafen begeben, mich von meiner Familie verabschieden müssen und bin ganz fix mal eben 1460 km weg geflogen. Wurde dann von ein paar fremden Leuten empfangen, die ich bald meine "neue Familie" nennen würde und bin dann abends völlig kaputt in einer typisch norwegischen Hütte in den Bergen eingeschalfen. Und ja, so einfach geht das.
Und seit dem sind jetzt genau 50 Tage vergangen. Schulwochen und Wochenenden voller neuer Bekanntschaften, Erlebnissen, neuen Erfahrungen, Herausforderungen, Überwindungen und natürlich auch ein paar Fettnäpfchen.
Man wächst jeden Tag aufs Neue über sich hinaus und lernt neue Seiten an sich kennen, merkt, dass man manchmal einfach seinen inneren Schweinehund besiegen muss, um etwas zu erreichen und vor allem man lernt richtig selbstständig zu sein.

Ich habe bis jetzt keine Sekunde bereut, aber um mal ehrlich zu sein, es ist teilweise schon echt nicht einfach.
Man sagt, man kann ein Auslandsjahr auch mit einem Bergaufstieg vergleichen. Es gibt unzählige verschiedene Möglichkeiten, den Gipfel zu erklimmen. Auf dem Weg werden einem flache und steile, einfache und schwere Teilstücke begegnen. In bestimmten Abschnitten wird man die wunderschöne Natur genießen, in anderen wird man sich sehnlichst den Gipfel herbeiwünschen. Manchmal wird man zurückblicken und verwundert sein, wie viel man schon geschafft hat, zu anderen Zeiten wird man erschrocken sein, wie weit der Weg noch ist. Aber eins steht fest, wenn man einmal auf dem Gipfel angekommen ist, wird einen der Blick zurück mit ungeheurem Stolz erfüllen. Auf das Geschaffte, die Erfahrungen, die man gemacht hat, auf die vielen Freund- und Bekanntschaften, die man kennen und lieben gelernt haben wird.
Aber gut, gut. Für einen spontanen emotionalen Samstags-tratsch muss das erstmal reichen. Ich hoffe, ihr habt ein schönes Wocheende und genießt es noch ein wenig. Macht's gut!